Die Bruderschaften in der Stadt Kalkar haben eine sehr lange Tradition und gehören seit Jahrhunderten zum gesellschaftlichen Leben der Stadt und der Kirchengemeinde St. Nicolai.

Erste historisch belegte Erwähnung unserer Bruderschaft stammt aus dem Stadtarchiv der Stadt Kalkar aus dem Jahre 1455. Amtliche Urkunden legen den 22. Dezember 1455 als den Tag, an dem Hermann Leiken den Georgsaltar „der stat van Kalkar“ für die St. Nicolaikirche stiftete, die nach ca. 30 Jahren Bauzeit 1455 fertiggestellt wurde.

Mit dem Einmarsch der französischen Truppen am linken Niederrhein 1794/95 endete das Zunftzeitalter, dass ebenfalls die religiösen Bruderschaften betroffen hatte.

Nach dem Abklingen der Wirrnisse, die die Französische Revolution (1789) und Napoleon mit seinen Feldzügen und Kriegen über ganz Europa und damit insbesondere auch über den Niederrhein gebracht hatten, beschlossen die noch lebenden Mitglieder der vier Bruderschaften das Wiederaufleben, „dass solche schöne und nützliche Gesellschaft nicht gänzlich zu Grunde ginge“. Dies geschah am Tage St. Georgi im Jahre 1836. Der neuen Zeit angepasst, wurde ein neues Statut erarbeitet, das heute noch gültig ist und fast übereinstimmend für alle Bruderschaften gilt.

Die Bruderschaft soll durch milde Spenden die Armen hiesiger Stadt unterstützen; durch feierlichen Gottesdienst unseren Schutzpatron zu verherrlichen und seine Fürbitte für die Glieder der Bruderschaft zu erflehen; für die Verstorbenen zu beten, ferner wenigstens einmal im Jahre sich brüderlich zu versammeln, um das Wohl der Bruderschaft zu beraten und den jährlichen Überschuss in aller Eintracht und Friede zu verzehren. Herkömmlich ist der St. Georgstag hierzu bestimmt.